Immer wieder komisch, wo einem zufällig Freunde und Bekannte über den Weg laufen. Auf einem Platz in Ravenna tippte mich letztes Jahr beispielsweise jemand an der Schulter an, der ein Bekannter aus meiner alten Heimatstadt war. Am Strand an der Algarve lief mir vor einigen Jahren ein alter Studienfreund über den Weg, der alleine eine Motorradtour machte.
Am kuriosesten fand ich aber eine Fast-Begegnung in meiner jetzigen Heimat München, die sich erst Monate später als solche herausstellte. Beim Geburtstag meiner Freundin Susi, die ich in München kennenlernte, stieß ich - wieder mal zufällig - auf eine ehemalige Schulkameradin namens Susanne, die Susi wiederum aus ihrer entfernten Nachbarschaft kennt. Wie man das so macht, unterhielten Susanne und ich uns darüber, was andere Ex-Schulkameraden jetzt so treiben und wo sie leben. Sie fragte mich nach meiner besten Freundin Tanja und ob es sein kann, dass sie öfter in München wäre.
Susanne erinnerte sich noch deutlich, dass sie etwa vor einem halben Jahr in einem Café saß und eine Frau an einem der Nachbartische leicht fränkisch sprechen hörte und dachte, das müsste doch Tanja sein. Jedoch kam sie nicht dazu, einmal hinzugehen und nachzusehen und irgendwann war die Stimme auch wieder weg. Irgendwie grübelte ich dann mit Susanne über das genaue Datum und kam schließlich darauf, dass ich da ja mit Tanja in diesem Café saß! Eine witzige Vorstellung, wie viele Fast-Begegnungen man doch im Laufe seines Lebens haben muss und nie davon erfährt. Diese Geschichte fiel mir heute ein, als ich wieder in diesem Café saß. Relativ unwahrscheinlich, dass jemand, den ich kenne, auch dort saß, da das Café innen fast leer war.