By Annette Stadler on Wednesday, 06 August 2014
Category: ICP Blog

Die Demutverbreitung

Die große Demut macht sich breit. Egal ob es im Fernsehen oder in der Presse um Sport, Wirtschaft, Kultur oder Politik geht, lassen mehr oder weniger bekannte Menschen gerne mal das Wort Demut fallen. Besonders beliebt ist der Begriff im Profifußball: Bastian Schweinsteiger spricht ebenso davon (übrigens schon vor seinem BVB-Liedchen) wie beispielsweise Joachim Löw, Armin Veh und Fredi Bobic. Aber auch gewöhnliche Manager und Politiker halten sich mit Demut nicht demütig zurück. Weiteres ganz schreckliches Beispiel ist Mola Adebisi, der demütig aus dem Dschungelcamp kam.

Muss das sein? In der momentanen Häufigkeit ist mir das jedenfalls zu viel. Ich habe den Eindruck, dass die Demutverbreiter damit oft nur sagen wollen, wie besonders sie eigentlich sind, da sie sich oder andere ja auf die Demut zurückbesinnen müssen.

Geht es auch nicht ganz so theatralisch, unterwürfig, ja fast schon biblisch? Wie wäre es übrigens mit den Begriffen Bescheidenheit oder Zurückhaltung statt dem schon sehr strapazierten und reichlich abgelutschten Modewort, das ich gar nicht mehr schreiben mag…

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